Die Geschichte Gehofens
Einem Güterverzeichnis des Klosters Hersfeld zufolge wurde Gehofen im Jahre 782
erstmalig urkundlich erwähnt als Hovun. Die Besiedlung fand jedoch erheblich
früher statt, um das Jahr 600, nach der Zerschlagung des alten
Thüringenreiches (im Jahr 531) und dessen Besiedlung durch die Franken.
Die zweite urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgt im Jahre 1188 in einem
Vertrag, welcher dem Kloster Walkenried den Erhalt mehrerer Hufen Landes von den
Grafen von Beichlingen bestätigt. Bei Gehofen lag ab dem 12. Jahrhundert die Gerichtsstätte
des Gaues Wigsezi (Wiehe), zu dem das Dorf gehörte. Diese Stelle wird
noch heute Galgenberg genannt.
Die Gegend um Gehofen ist durch seine Geschichte hindurch sehr häufig von Feldzügen und
Plünderungen heimgesucht worden (Ungarnschlacht 933, wahrscheinlich
Rückzugsgefecht, der Felglerkrieg, Bruderkriege, der Bauernkrieg,
der deutsch-französische Krieg).
Gehofen wurde von Anfang an als reines Siedlungsgebiet ohne übergeordnete,
z. B. religiöse oder administrative Funktion am Rande des Rieds angelegt. Die Geschichte
des Dorfes wird besonders stark durch große Gehöfte bestimmt.
Bereits um die Jahrtausendwende gab es in der Siedlung 2 bis 3 wichtige
Höfe, welche das übrige Dorf maßgebend beeinflußten.
Insofern ist der Gemeindename Gehofen recht treffend.
Der Handel in Gehofen
Gehofen wurde durch Handel sehr bekannt. Im 17. Jahrhundert
führte Ernst Albrecht von Eberstein zwei jährliche Märkte ein.
Damit wurde Gehofen zum Marktfleck (erste Jahrmärkte 1672).
Der letzte Gehofener Jahrmarkt fand 1933 statt. Statt des Marktes wurde die Kirmes eingeführt.
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