Keine Beute für den Fuchs
Ziegelroda - Der 58jährige Dieter Schäfer aus Ziegelroda war 20 Jahre lang mit Herz und Seele Tierpfleger und mindestens genau so lang engagierter Tierfreund. Er ist vielen Menschen im weiten Umkreis seines Heimatdorfes Ziegelroda gut bekannt und viel Lobenswertes wird von ihm berichtet. Immer wieder fällt der Name des heimat- und naturverbundenen Tierpflegers Dieter Schäfer im Zusammenhang mit dem einstigen Heimattierpark Hermannseck, von dessen einstiger Existenz "vor Ort" zur Zeit kaum noch etwas zu sehen ist.
Inzwischen hat der Eigentümer von Grund und Boden klare Verhältnisse geschaffen und die Überreste der Tiergehege im sumpfigen Bachgrund weitesgehend weggeräumt.
Dank der beispielgebenden Eigeninitiative von Dieter Schäfer überließ man die Bestände an Wassergeflügel, beispielsweise die Enten, aber auch die Kaninchen und Wellensittiche nicht den Fuchs, als im Dezember vergangenen Jahres die großen Waldtiere - Rot-, Damm- und Schwarzwild - zum Abschuß freigegeben wurden.
Dieter Schäfer verhinderte durch seinen persönlichen Mut und Einsatz, bestärkt durch seine Ehefrau, dass man generell alle Tiergatter öffnete und die Tiere dem Schicksal überließ. Heute befinden sich Enten und Zwergkaninchen gut behütet und versorgt im großen Hof und im Stall der Familie Schäfer in Ziegelroda.
Aber auch die übrigen Tiere, wie Schafe, Ziegen, Schweine und Vögel sind noch in einem Stall in Landgrafroda zu finden. Bei Ziegen und Schafen stellte sich dort bereits Nachwuchs ein. Die Tiere erfreuen sich allgemein bester Pflege durch Dieter Schäfer und Hartmut Kloß, - einem freiwilligen Helfer aus dem Dorf.
Bereits im Dezember 1999 erhielt Dieter Schäfer die offizielle Kündigung seines Arbeitsverhältnisses zum 31. März dieses Jahres von der Verwaltungsgemeinschaft aus Schmon mit einer gutgemeinten Empfehlung, seinen Jahresurlaub jetzt anzutreten. Seine Einwände betreffs der noch vorhandenen Tiere
wurde - nach seinen Worten - damit abgetan: "Mache doch damit was du willst!"
Der "neue" Heimattierpark Hermannseck exestiert vorerst noch nicht einmal im Planungsentwurf auf dem Papier.
Hier will bekanntlich der Naturpark "Saale-Unstrut-Triasland" mit Sitz in Nebra - Geschäftsführer ab 1. März Albrecht Wolf - jegliche Hilfe und Unterstützung geben. In der jüngsten Sitzung des Fördervereins "Hermannseck e.V." wurde seitens der beiden anwesenden kompetenten Vertreter der Verwaltungsgemein schaft "Forst Hermannseck", Fridolin Jedlischka und Bernhardt Taraba, der bereits hinlänglich bekannte Standpunkt vertreten, wonach eine Trägerschaft eines neu angedachten und diskutierten Projektes für die VGem. nicht mehr in Frage kommt.
Die Mehrheit der Anwesenden war jedoch der Ansicht, ein - auch neu gestaltetes - Hermannseck ohne einen Heimattierpark habe seine Anziehungskraft für die meisten Besucher verloren.
Damit würde letztlich die ganze Umlandregion eine touristische Attraktivität einbüßen, wirtschaftlichen Schaden nehmen und veröden. Sowohl die Verwaltungsgemeinschaft, die Verbands-Gemeinden, die Stadt Querfurt, der Landkreis und der Förderverein sollten in der Grundsatzfrage einer zukünftigen Trägerschaft des Gesamtprojektes bald zu einem einvernehmlichen Konsens und einer tragfähigen Kompromißentscheidung finden.
Hierzu sollen zunächst Anfang März weitere Sondierungsgespräche auf Kommunalebene aufgenommen werden.
W.B.