Ein Ausflug in den Harz
Wiehe –
"Der Wetterbericht zum Frauentag" hält leider, was er am Vortag des 8. März ankündet: Wolkenverhangener Himmel, Sturmböen und Dauerregen mit kurzen Unterbrechungen in der Mittagszeit; trotzdem lassen sich die 50 Seniorinnen und Senioren vom Seniorenclub Wiehe die gute Laune nicht verderben.
Sieben Stunden ist der Tag erst alt, als wir am 8. März zu einer Busfahrt in den Harz starten. Mit uns fährt zur gleichen Zeit ein zweiter Bus, der 48 Personen aus dem Unstruttal eingesammelt hat.
In Wernigerode wartet die nostalgische Schmalspurbahn (Baujahr 1897) auf uns. Sie steht uns heute als Sonderzug zur Verfügung und bringt uns um 11.18 Uhr in 1 ¾ Stunden zu unserem Endziel Benneckenstein. 306 m Höhenunterschied sind zu überwinden und unser Bähnlein schnauft und hüllt sich in eine graue Rauchwolke, wenn der Anstieg besonders steil ist. Die Sicht ist zwar durch den Regen begrenzt, aber es gibt genug in der näheren Umgebung unserer Fahrstrecke zu entdecken. Randvoll und reißend sind die Flüsse (Warme und Kalte Bode) und Bäche, die durch das Tal ziehen. Die letzten Altschneereste löst der Regen auf. In Drei Annen Hohne, mit 540 m die höchste Erhebung auf unserer Strecke, nimmt unser Zug Wasser. Die Raucher freuen sich auf den 25-minutigen Halt.
Nicht unerwähnt soll unser Reisebegleiter im Zug, Lutz Günther, bleiben, der uns mit seiner interessanten Erzählweise über die Botanik, Geologie, Fauna, Forstwirtschaft, Historie, Touristik, Wirtschaft und vieles mehr berichtet.
Er bezieht sich dabei speziell auf das von uns durchfahrene Gebiet des Harzes. So vergehen die 1 ¾ Stunden wie im Flug.
In Benneckenstein werden wir mit Kaffee, Kuchen und Torte überrascht. Die Zeit reicht noch zu einem Bummel unter sachkundiger Führung durch den 2800 Einwohnern zählenden Ort – mit 530 m NN die höchstgelegene Stadt von Sachsen-Anhalt – bei Sturmböen und Regen allerdings kein leichtes Unterfangen.
Kurz vor 15 Uhr bringt uns unser Dampfross mit einer Verschnaufpause zur Wasseraufnahme in Drei Annen Hohne wieder nach Wernigerode, wo wir in den Bus steigen. Zwischen 19.30 und 20 Uhr sind alle Teilnehmer in ihrem Heimatort.
Trotz sehr ungünstiger Witterungsverhältnisse war es für uns ein schöner Tag, für den wir der Leiterin des Seniorenklubs Wiehe, Inge Rammelt, danken.
G.U.