Rolf als Glashütte-Botschafter
nach Sydney

Im Osten ticken die Uhren bekanntlich anders. Davon soll sich jetzt auch die Sportwelt im australischen Sydney überzeugen. Speziell für die XXV. Olympischen Spiele fertigt die kleine Manufaktur von Hans-Jürgen Mühle aus dem sächsischen Uhren-Traditionsstandort Glashütte derzeit Sport-Chronographen.
Der Sieben-Mann-Betrieb hat bereits Erfahrung mit Olympia. Die Mühlschen Atlanta-Uhren, verkauft und vertrieben von dem halleschen Aktionskünstler Rolf Becker, waren bei den Sommerspielen vor vier Jahren in Amerika der Hit. In einer limitierten Auflage von nur zehn Stück und dafür einem sagenhaften Preis von 1.000 Dollar gingen sie weg wie warme Semmeln, berichtet D-Rolf. Eine Uhr versteigerte er zugunsten der Deutschen Sporthilfe sogar für 5.000 Dollar. "Die Erfahrungen mit der Atlanta-Uhr und Drehorgel-Rolfs weltweite Tests des Prototypen zwischen dem griechischen Olympia und dem australischen outback, auf Schlitten, in Flugzeugen und auf den berühmten Trabirallyes dienten der optimalen Konstruktion der Sydney-Modelle," doziert Meister Mühle mit einem lachenden Gesicht. Die handgefertigten Präzisionsuhrwerke sind in einen "Tresor" eingebettet, der bis in 600 Fuß Tiefe dem Wasserdruck standhält und vor Staub und anderen widrigen Einflüssen schützt.

Zehn Jahre Garantie, also bis zum 30. August 2010, geben die nautischen Feinmechanik- und Instrumentenbauer aus Glashütte. Und damit es eine echte Wertanlage für den Besitzer wird, soll es nur 46 Unikate des Sydney-Zeitmessgerätes geben. "Genau so viel, wie es bisher Sommer- und Winterolympiaden gegeben hat." Mit zunächst sechs Exklusivuhren im Gepäck wird Drehorgel-Rolf am 11. August ins australische Perth fliegen. Dort will er die Chronometer mit dem Schriftzug "Sydney 2000" der internationalen Sportförderung übergeben. Diese soll ihrerseits wie in Atlanta die Uhren zugunsten der Deutschen Sporthilfe versteigern. Der WDR-Chefreporter Manfred Erdenberger habe schon seine Unterstützung zugesichert, sagt Rolf.